Damit wieder herzlich Willkommen zum Wetterblog auf der Homepage.
Auch der heutige Nikolaustag hat mit richtigen Winterwetter ungefähr soviel zu tun wie Frost mit Hochsommer.
Es ist schlichtweg viel zu mild. Höchstwerte von 10°C und Frühblüher gesellen sich zum frühlingshaften Sonnenschein dazu.
Die ersten Dezembertage starteten mit Temperaturen, die eher zu einem März oder April satt zum ersten Wintermonat passen. Der Grund hierfür liegt in einer weit nördlichen liegenden Frontalzone
und einem stark nach Mitteleuropa ausgedehnten Subtropenhoch (Südeuropahoch). Diese Kombination sorgt dafür, dass Tiefs, die aufgrund von Kaltluftflutung auf dem westlichen Atlantik entstehen,
vom starken Hochdruck über dem Süden Europas abgeblockt werden und nach Norden ziehen. Dieser Wetterlage hatten wir übrigens die Hitze im letzten Sommer zu "verdanken" ;-). Da sich die Tiefs
gegen den Uhrzeigersinn drehen und die Hochs genau umgekehrt, werden eben aus Süden und Südwesten sehr milde Luftmassen herangeführt.
Nun, was müsste sich ändern, dass sich bei uns Winterwetter einstellen könnte?
Einerseits müsste sich einmal das tiefe Geopotential, also die Tiefdruckgebiete über dem westlichen Atlantik und Grönland mitsamt der kalten Luftmassen deutlich weiter nach Osten verschieben. Am
"optimalsten" wäre das einnisten kalter Luftmassen über Skandinavien und Russland. In diese Richtung gibt und gab es Modellrechnungen und teilweise wird dies sogar geschehen, nur ist unsicher wie
dies geschieht und ob danach wieder kalte Luftmassen den westatlantischen Raum fluten, das Spiel würde also quasi wieder von vorn beginnen.
Andererseits gibt es eben auch noch dieses starke und weit nach Norden ausgedehnte Subtropenhoch. Weicht dies nicht von der Stelle oder schwächt sich ab, bringen uns alle Kaltluft- und
Tiefdruckverschiebungen nichts und Tiefs mitsamt Kaltluft hätten keine Chance, sich gegen das Hochdruckbollwerk durchzusetzen.
Was wird also berechnet? Im Grunde eben keine großartige Veränderung der derzeitigen Wetterlage in den nächsten 7 -10 Tagen. Mal mehr mal weniger werden sehr milde Luftmassen herangeführt. Quasi
dauerhaft liegen wir unter hohen Luftdruck und Fronten haben keine Chance, mal für mehr Abwechslung zu sorgen. Da die Luftmassen aber langsam zur Ruhe kommen und kein große Durchmischung
mehr erflogt, muss man im Flachland immer öfter mit Hochnebel rechnen. Die Hochlagen bleiben aber sehr mild und sonnig und dort wird nicht mal die Kunstschneeproduktion laufen.
Die komplette Adventszeit bleibt also mit großer Sicherheit schneefrei.
Nun aber die Aussichten der kommenden Tage im Detail:
Montag: Wie oben beschrieben. Durch Kaltluftflutung auf dem westlichen Atlantik entstandene Tiefdruckgebiete werden durch das starke Subtropenhoch nach Norden abgelenkt und führen auf ihrer
Vorderseite sehr milde Luftmassen zu uns.
Der Montag gestaltet sich nach Auflösung der Nebelfelder meist sehr sonnig und die Temperaturen erreichen sehr milde 9 -13°C. Am Morgen ist stellenweise Frost möglich.
Dienstag: Quasi keine Änderung zum Vortag
Dieser Tag bringt wohl einige zähe Hochnebelfelder im Flachland, die sich teils ganztags halten können. In den Hochlagen bleibt es bei Sonne und sehr milden Temperaturen. Mit Sonne bis 10°C, im Hochnebel teils nur 5°C.
Mittwoch: Weiterhin keine wesentliche Änderung. Einzig eine schwache Störung sorgt für Wolken und den ein oder anderen Regenschauer.
Zur Mitte der Woche gibt es zunächst wieder einige Nebel- und Hochnebelfelder. Im Laufe des Vormittags ziehen aber dichtere Wolkenfelder auf und am Nachmittag sind ein paar Regenschauer
einzuplanen. Viel kommt dabei aber nicht runter, mehr wie 1 - 3mm werden' s nirgendwo.
Höchstwerte dabei zwischen 6 und 9°C.
Donnerstag: Der Hochdruckeinfluss verstärkt sich wieder und der Kern liegt hierbei über dem Alpenraum
Am Donnerstag muss man aus heutiger Sicht mit einigen Hochnebelfelder im Flachland rechnen, die sich teils bis weit in den Nachmittag halten können. In den Hochlagen dagegen bestes Wanderwetter bei viel Sonnenschein und sehr milden Temperaturen. Im Hochnebel nur um 5°C, mit der Sonne bis über 10°C.
Freitag: Die Tiefs kommen etwas weiter nach Süden voran, recht viel wird das aber bei unserer Witterung nicht verändern.
Der Freitag wird wohl deutlich schöner da mehr Durchmischung der Luftmassen vorhanden ist. Dadurch gibt es auch im Flachland mehr Sonnenschein und die Temperaturen erreichen um die 10°C.
Das Wochenende bringt wohl etwas mehr Wolken und am Samstag sind anfangs ein paar Schauer möglich. Am Sonntag voraussichtlich wieder freundlicher. Dabei weiterhin sehr mild bei Temperaturen
zwischen 6 und knapp über 10°C.
Darüber hinaus weiterhin wahrscheinlich weiterhin sehr mild und meist sonnig, zumindest in den Hochlagen. Im Flachland sind auch zähere Hochnebelfelder möglich.
Zum Schluss wieder das Ensemble von GFS für den Gitterpunkt München:
Karten und Diagramm: wetterzentrale.de
Gut zu erkennen:
- weiterhin sehr mild mit nur kurzen und sehr geringen Einbruch zur Wochenmitte
- so gut wie keine Niederschlagssignale
- "hintenraus" obligatorisch größere Unsicherheiten.
Fazit: Eine weitere sehr milde und meist sonnige Wetterwoche steht bevor. Nur zur Wochenmitte sind mit einer schwachen Störung ein paar Regenschauer einzuplanen. Hochnebel im Flachland gehört zu
so einer Hochdruckphase aber ebenfalls dazu.
Damit sage ich danke für's Lesen und bis zum nächsten Mal!
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