Kommt er nun, der Winter?!

Damit wieder herzlich Willkommen zum Wetterblog auf der Homepage.

Der nun zu Ende gehende Dezember wird ja der wärmste seit Aufzeichnungsbeginn. Er schließt viel zu trocken und zu sonnig ab. Das also meist Hochdruckwetter verbunden mit sehr milden Luftmassen vorherrschend war, muss man nicht weiter erwähnen. Ein Rückblick auf den Dezember und das Jahr 2015 folgt auf der Homepage.

Nun aber tut sich in der Modellwelt einiges. Wir unterhielten uns ja schon im letzten Wetterblog vor einer Woche über eine mögliche Umstellung, diese wird nun Realität und die Wetterkarten sind spannend wie lange nicht mehr. Sicher ist, dass sich erstmal das Subtropenhoch über dem Mittelmeer mehr und mehr abschwächt bzw. verschiebt. Gleichzeitig bildet sich über Skandinavien ein Hochdruckgebiet. In Zuge dessen kommt es an der Ostflanke dabei zu einem Kaltlufteinbruch über Westrussland. Ab jetzt beginnen aber die Unsicherheiten ;).

Einerseits haben wir es weiterhin mit einem aktiven Atlantik zu tun. Dieser schickt weiter Tiefs in Richtung West- und Nordeuropa. Gleichzeitig haben wir nun aber auch ein sehr kräftiges Skandinavienhoch. Es kommt quasi zum Kampf der Giganten ;). Nuancen entscheiden dann bei uns darüber, ob es richtig kalt und winterlich wird, es nach einem kurzen Einbruch wieder mild wird oder es nur auf eine nasskalte Phase hinausläuft. Die Modelle sind sich relativ uneins. Einerseits werden uns sehr kalte Läufe aufgetischt, andererseits läuft es auf eine Luftmassengrenze mit einem milderen Westen und einem eiskalten Osten hinaus. Mehr und tauchen auch Berechnungen einer südlichen Westlage auf, dass heißt, dass die Frontalzone sehr weit im Süden verläuft (was es in diesem Jahr praktisch nie gab), teils sogar im Mittelmeer. Dies würde die Bildung von niederschlagsreichen Mittelmeertiefs begünstigen, die dann je nach Einbindung von Kaltluft und Warmluft Schnee und Regen bringen würden.

Was schlussendlich wirklich eintrifft, kann man zum heutigen Zeitpunkt überhaupt nicht sagen. Die Chancen auf einen winterlichen Abschnitt standen aber selten besser! Und in einem sind sich fast alle Modelle einig, die supermilden Zeiten mit Temperaturen jenseits von Gut und Böse in einem Dezember mit 10°C und mehr sind definitiv gezählt.

Nun aber zum Ausblick auf die kommenden Tage im Detail:

 

Montag: Langsam etabliert sich über Skandinavien hohe Luftdruck, wir verbleiben weiterhin unter sehr milden Luftmassen

 

 

Zum Start in die neue Woche gibt es wieder einiges an Sonnenschein, hochliegende Wolkenfelder stören kaum. Am Nachmittag neuerlich sehr mild mit Höchstwerten von 9 - 13°C. Der Montag wird zugleich auch der wärmste Tag der Woche.

 

Dienstag: An der Ostflanke des Hochs werden mehr und mehr kalte Luftmassen in Richtung Westrussland und Osteuropa gelenkt. Auch bei uns wird es langsam etwas kühler

 

 

Der Tag bringt uns teils hochnebelartige Bewölkung/ teils auch wieder Sonnenschein. Die Temperaturen gehen zurück und erreichen "nur" mehr Höchstwerte von 5 -7°C.

 

Mittwoch: Die Höhenkaltluft kommt schon nahe zu uns heran, die 0°C Isotherme liegt quer über einen Streifen von Ostdeutschland bis nach Niederösterreich. Wir verbleiben noch in einem höhenmilden Sektor, jedoch fließen bodennah schon deutlich kühlere Temperaturen ein.

 

 

Zur Mitte der Woche bleibt es bei meist hochliegender Bewölkung, die Sonne sollte sich nur vereinzelt zeigen. Dazu gehen die Temperaturen im Flachland weiter zurück und erreichen nur mehr 3 -5°C. In Lagen um 1000 sollte es vor allem nach Westen zu noch etwas milder bleiben.

 

Donnerstag: Die Kaltluft verbleibt (noch) ganz knapp östlich von uns, während bodennah in einer östlichen Strömung sehr trockene und kalte Luft einströmt.

 

 

Der Silvestertag präsentiert sich aus heutiger Sicht deutlich freundlicher mit Sonnenschein, allerdings auch kalten Temperaturen. So kommen die Höchstwerte über 1 -5°C nicht mehr hinaus, die kälteren Werte nach Osten hin gemessen. Auch die Silvesternacht sieht aus heutiger Sicht für alle Feuerwerker sehr gut aus, zwar wird es bei Temperaturen um Mitternacht von etwa -3°C relativ kalt, aber dank der trockenen Luft sollte Nebel kein Thema sein.

 

Freitag: Von nun große Unsicherheiten. In der gezeigten Variante von GFS 6z wird der Durchzug eines Randtiefs gerechnet, dass die Kaltluft abblockt und uns eher nasskalte Temperaturen bringt verbunden mit Regen und in höheren Lagen Schnee. Andere Modelläufe lassen allerdings auch die Kaltluft einfließen und bringen uns trockenes Wetter. Es bleibt abzuwarten welche Variante sich durchsetzt-

 

 

Neujahr ist ob der oben genannten Unterschiede nur sehr schwer zu prognostizieren. Wahrscheinlich gestaltet sich die Witterung eher trüb und im Laufe des Tages bzw. auf den 2. Januar ist mit Schneefall/Regen zu rechnen. Es kommt auch drauf an, auf welcher Seite der Luftmassengrenze wir uns befinden, während bei oben genannten Szenario von GFS eher nasskühle Luftmassen bei uns wetterbestimmend sind, sind es beim europäischen Modell kältere Luftmassen mit Dauerfrost.

Dementsprechend schwierig zu vorhersagen ist auch der weitere Verlauf. Zwischen nasskalt/trockenkalt oder winterlich mit Schneefällen ist alles im Petto. Zum weiteren Verlauf wird es auf Facebook Updates geben.

Fazit: Die milden Zeiten sind definitiv vorbei, ab der Wochenmitte weht im wahrsten Sinne des Wortes ein anderer Wind;). Nur wie kalt es tatsächlich wird, steht noch in den Sternen.

 

In diesem Sinne wünsche ich noch ein gutes Restjahr und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Und allen Wetterverrückten natürlich ein spannendes Wetterjahr 2016.;)

 

 

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