Der Winter kommt zum nächsten Wochenende!

Damit wieder herzlich Willkommen zum Wetterblog auf der Homepage.

In den Modellen ist wieder einiges an Spannung vorhanden. Teilweise werden uns tiefwinterliche Varianten aufgetischt, die es so in der Form schon länger nicht mehr gegeben hat. Diese Varianten bringen ein Komplettes Blockieren der Atlantischen Tiefdruckaktivität in Richtung Europa, so dass aus Norden und Osten kalte Luftmassen einfließen können. Dies wird mal mehr, mal weniger stark simuliert, so dass dieser Hochblock entweder weiter auf dem Atlantik verbleibt, oder aber er wird in Richtung Mitteleuropa abgeschoben, dann würden vor allem in der Höhe milde Luftmassen einfließen, die allerdings am Boden durch Inversion und schwacher Durchmischung nicht ankommen oder nur abgeschwächt ankommen würden. Eine eventuelle Schneedecke würde konserviert werden und im Flachland würden oft Temperaturen um 0°C oder unter dem Gefrierpunkt bei Hochnebel herrschen während auf dem Bergen sonniges und mildes Wetter auf dem Tagesprogramm steht. Was ist nun wahrscheinlicher? Nun, vor allem das im Blog oft verwendete amerikanische Modell GFS rechnet recht konstant mit der Variante des abgeschobenen Hochs und Einfließen milderer Luftmassen in der Höhe, steht damit aber in Bezug zu den meisten anderen Modellen ziemlich auf verlorenen Posten. Diese favorisieren meist das verbleiben des "Atlantikblocks", oder aber die Verschiebung des Hochs in Richtung Skandinavien, an dessen Südflanke dann aus Osten besonders kalte Luftmassen zu uns einströmen werden.

Weiterhin ist nicht abzusehen, welche Lösungen sich durchsetzen. Einigermaßen sicher ist nur, dass der Winter mit Schneefällen spätestens am Freitag für mindestens 4 Tage in unserer Region Einzug halten wird. Unsicher ist noch wie kalt es wird und wann bzw. wie viel Schnee auch im Flachland ankommt. Damit aber genug der Einleitung und nun zu den Detailprognosen für nächste Woche:

 

 

Montag: Tiefs vom Atlantik ziehen über Mitteleuropa hinweg und bringen uns wieder Regen im Flachland und Schnee im Bergland

 

 

 

Der Montag beginnt in Richtung Osten meist trocken, in Richtung westliches Oberbayern kann es aber schon regnen. Dieser breitet sich im Tagesverlauf auf alle Regionen aus, teils sind sogar kräftige Regenschauer möglich. Zudem legt ab den Nachmittagsstunden der Westwind deutlich zu, ab dem Abend sind Spitzen bis zu 70km/h möglich. Die Höchstwerte liegen zwischen 5 und 8°C. Die Schneefallgrenze liegt anfangs bei um die 1500m, sinkt aber bis zum Abend auf etwa 1000m oder leicht darunter ab.

 

Dienstag: Langsam fließen kühlere Luftmassen ein, Tiefs aus Nordwesten bringen weiterhin dichte Wolken und Regen

 

 

Dieser Tag bringt uns neuerlich dichte Wolken und immer wieder ziehen mit teils starken Nordwestwind mit Böenspitzen um 70km/h kräftige Regenschauer vorüber, Schneefall ist bis auf etwa 800m herab möglich. zwischen den Schauern ist aber auch Sonnenschein möglich. Die höchsten Temperaturen liegen meist zwischen 4 und 7°C.

 

Mittwoch: Ab hier beginnen in der Großwetterlage schon große Unterschiede in den Modellrechnungen. In der gezeigten Variante von GFS kann sich das Hoch nicht wirklich weit in Richtung Norden aufwölben und bleibt zonal ausgerichtet, so dass die Blockade in den Folgetagen nur von kurzer Dauer wäre und das Hoch in Richtung Osten abgeschoben wird.

 

 

Zur Mitte der kommenden Woche bleiben wir weiterhin unter Tiefdruckeinfluss. Es weht nachwievor starker Westwind, speziell am Vormittag und um die Mittagszeit ist mit Sturmböen von bis zu 80 oder 90km/h zu rechnen. Dazu ziehen wiederholt teils kräftige Regen-, Graupel- und Schneeschauer durch, wobei die Schneefallgrenze zwischen tiefen Lagen und etwa 600m schwankt. Sonnige Auflockerungen bleiben dabei aus heutiger Sicht eher die Ausnahme und die Höchstwerte gehen weiter zurück und erreichen nur mehr 2 bis 4°C.

 

Donnerstag: Die Strömung dreht immer weiter auf Nord. ein tief bringt uns vermutlich im Tagesverlauf wieder Niederschläge.

 

 

Der Tag beginnt meist trocken und auch teilweise recht sonnig. Später ziehen immer mehr Wolken auf und am Abend bringt eine Front wieder Niederschläge, die aus heutiger Sicht bis ins Flachland als Schnee fallen. Unsicher ist dabei noch der zeitliche Eintritt und die Mengen, all zu viel wird's aus derzeitiger Sicht aber nicht. Dazu legt am Abend der bis dahin meist schwache Nordwestwind wieder an Stärke zu und erreicht durchaus wieder Spitzen von etwa 70 km/h. Am tag erreichen die Temperaturen nur mehr 0 bis 3°C, ab etwa 600m stellt sich Dauerfrost ein.

Die Folgetage sind noch eher unsicher. Der Freitag wird aus heutiger Sicht weiterhin windig und bringt bei Temperaturen um den Gefrierpunkt immer mal wieder meist schwache Schneeschauer.

Am Wochenende stellt sich vermutlich überall schwacher Dauerfrost ein und sonnige Abschnitt wechseln mit dichter Bewölkung. Ab und an sind auch Schneefälle möglich.

 

Zum Abschluss wieder das Ensemble von GFS für den Gitterpunkt München:

 

 

Karten und Diagramm: wetterzentrale.de

 

Gut zu erkennen:

- Stetig kältere Luftmassen mit dem Tiefpunkt am Wochenende

- immer mal wieder Niederschlagssignale

- anschließend laut GFS langsame Milderung in der Höhe bei abnehmenden Niederschlagssignalen, was für eine eher höhenmilde Hochdruckphase spricht, bei der es am Boden (also im Flachland) allerdings weiterhin winterlich temperiert bleiben kann.

 

Fazit: Zum nächsten Wochenende kommt der Winter bis ins Flachland. Wie nachhaltig das Ganze ist bleibt abzuwarten und zuvor müssen wir ohnehin noch durch nasskalte, teils stürmische und verregnete Tage durch. ;)

 

Damit sage ich danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!

 

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Kommentare: 2
  • #1

    berger christoph (Sonntag, 10 Januar 2016 21:54)

    Dankeschön für die ausführlichen wetterinfos

  • #2

    ettenauer wetter (Montag, 11 Januar 2016 19:35)

    Danke für das positive Feedback! :-)